Wissenswertes über Blase und Harnröhre

 

Nachdem der Urin in den Nieren produziert wird, gelangt er über die Harnleiter in die Harnblase (Vesica urinaria). Die Harnblase ist dehnbar und kann zwischen 300 und 700 Milliliter Urin speichern. Bei zunehmender Füllung senden Dehnungsrezeptoren in der Blasenwand Signale zum Hirn, welche den Schliessmuskel der Blase entspannen sollen.

 

Gleichzeitig zieht sich die Muskultur der Blasenwand zusammen und die Harnblase entleert sich in die Harnröhre (Urethra). Dieser Prozess ist sehr komplex und muss über das Nervensystem fein abgestimmt werden. Deshalb ist er sehr störungsanfällig. 

 

Die Harnröhre ist der letzte Teil der ableitenden Harnwege. Während die weibliche Harnröhre nur zwischen 2.5 und 4 Zentimeter lang ist, ist die männliche Harnröhre 17 bis 20 Zentimeter lang und leitet neben Urin auch Ejakulat aus dem Körper.

Häufige Krankheiten von Blase und Harnröhre

Blasenkarzinom

 

Beim Harnblasenkrebs bilden sich bösartige Tumore in der Wand der Harnblase. Das Blasenkarzinom ist der fünfthäufigste Krebs bei Männern. Leitsymptom dabei ist Blut im Urin, daneben können Harnwegsinfekte sowie vermindertes oder vermehrtes Wasserlassen auftreten.

Entzündungen

 

Entzündungen können in der Harnblase (Zystitis) oder in der Harnröhre (Urethritis) auftreten. Sie sind meist die Folge einer aufsteigenden Infektion durch die Harnröhre. Entzündungen können akut, aber auch chronisch bestehen und führen zu starkem Harndrang und brennendem Schmerz beim Wasserlassen.

Blasenschwäche

 

Blasenschwäche (Inkontinenz) bezeichnet ein ungewolltes Abgehen von Urin zwischen dem eigentlichen Wasserlassen. Zudem kann die Harnblase nicht ausreichend geleert werden. Die Gründe dafür sind sehr verschieden: Bei Frauen ist zum Beispiel die Belastungsinkontinenz verbreitet. Dabei ist die Ursache für den Urinverlust eine Schwäche der Beckenbodenmuskulatur oder des Blasenschliessmuskels. 

Harnröhrenverengung

 

Bei Verengungen der Harnröhre (Urethrastriktur) ist das Wasserlassen oft verlängert und es verbleibt Restharn in der Blase. Verengungen kommen meist als Folge von Entzündungen oder Verletzungen zustande. Sie können aber auch angeboren sein oder durch Tumore verursacht werden. 

Reizblase

 

Eine Reizblase bezeichnet eine Störung der Blasenfunktion, bei welcher die Blase überaktiv ist. Das führt auch bei einer noch wenig gefüllten Blase zu starkem, akutem Harndrang. Dabei wird mit einer erhöhten Häufigkeit jeweils nur wenig Wasser gelassen.

Sind Sie unsicher?

 

Falls Ihnen Symptome unklar erscheinen oder Sie verunsichern, vereinbaren Sie einen Untersuchungstermin, damit wir Ihr Anliegen gemeinsam besprechen können.